Kann Selen bei Depression helfen?

Zu sehen ist eine Frau, die an einer Wand lehnt und sich fragt, ob die Einnahme von Selen bei Depression helfen könnte.

Das Spurenelement Selen ist an zahlreichen Prozessen des Körpers beteiligt wie dem Schutz der Zellen vor oxidativem Stress, der Entgiftung des Körpers, der Bindung von Schwermetallen[1], dem Erhalt der normalen Funktion des Immunsystems und dem Erhalt der normalen Funktion der Schilddrüse. Neben anderen Vitaminen und Spurenelementen ist auch Selen für die optimale Funktion des Gehirns wichtig, weshalb es einen Zusammenhang zwischen Selen und Depression sowie weiteren psychischen Störungen und neurodegenerativen Erkrankungen geben könnte[2].

Zudem könnten auch Erkrankungen der Schilddrüse Einfluss auf die mentale Gesundheit und die Stimmung haben, besonders bei älteren Menschen[3] Da Selen wichtig für die normale Funktion der Schilddrüse ist, könnte deshalb auch hier ein Zusammenhang bestehen. Denn sowohl eine Schilddrüsenüberfunktion als auch Schilddrüsenunterfunktion könnten depressive Symptome hervorrufen[4]. In in diesem Ratgeber beantworten wir deshalb alle Fragen rund um die vielfältige Wirkung von Selen bei Depressionen.

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Wie wirkt Selen auf die Psyche?

Das Spurenelement Selen gehört zu den Nährstoffen, die sich auf verschiedene Arten auf die Psyche und das Gehirn auswirken könnten[2]. Denn sowohl ein sehr hoher Selenspiegel als auch ein niedriger Selenspiegel stehen in Zusammenhang mit der Entwicklung von Depressionen[5][6]. In einer Studie in einer ländlichen Gegend in Brasilien etwa wurde ein etwas höherer Selenspiegel, aber nicht zu hoher Selenspiegel (zwischen 66,66 Mikrogramm und 95,26 Mikrogramm) mit einer niedrigeren Rate für das Auftreten depressiver Symptome in Verbindung gebracht. Im Vergleich zu der Gruppe, die bis zu 66,66 Mikrogramm und weniger Mikrogramm Selen über die Nahrung aufgenommen haben, litten die Menschen mit einem leicht erhöhten Selenspiegel also weniger häufig an depressiven Symptomen[6]. Die Studie zeigt, dass eine suboptimale Versorgung mit Selen eine Depression begünstigen könnte. Die Auswirkungen von Selen auf die Psyche könnten aber auch in Zusammenhang mit der Schilddrüse stehen. Denn suboptimale Selenwerte könnten sich auf die Schilddrüse auswirken, da Selen für die Funktion der Schilddrüse wichtig ist. Wenn durch einen Selenmangel bestimmte Erkrankungen der Schilddrüse auftreten, könnte auch das Auswirkungen auf die Psyche haben. In einer weiteren Studie wurden sowohl bei einer Schilddrüsenüberfunktion als auch bei einer Schilddrüsenunterfunktion verschiedene mentale Einschränkungen wie Müdigkeit, Konzentrationsstörungen bis hin zu Störungen der Psyche wie Angststörungen oder Depressionen bei den Patienten festgestellt[4].

Kann ein Selenmangel psychische Störungen begünstigen?

Ein Selenmangel könnte psychische Störungen auf verschiedene Arten begünstigen. Um diesen Zusammenhang näher zu erforschen, wurden die Teilnehmer einer Studie gebeten, einen für 13 Tage jeden Tag ihre Stimmung zu analysieren und einen Fragebogen auszufüllen. Dadurch konnte festgestellt werden, dass bei einem niedrigen Selenspiegel häufiger Symptome einer Depression auftraten als bei hohem Selenspiegel. Auch bei einem hohen Selenspiegel wurden häufiger depressive Symptome beobachtet, aber nicht so häufig wie bei den Patienten mit niedrigem Selenspiegel. Bei beiden Gruppen gab es also im Vergleich zu der Gruppe mit einem normalen Selenspiegel eine signifikante Häufung an depressiven Symptomen[5]. Deshalb kann man davon ausgehen, dass ein Selenmangel eine Depression begünstigt. Zusätzlich könnte ein Mangel an Selen eine Schilddrüsenunterfunktion begünstigen durch die Umwandlung der Schilddrüsenhormone von T4 zu T3[7]. Die Schilddrüse wiederum kann auch Einfluss auf die Psyche eines Menschen haben[4]. Beispielsweise treten bei 30 bis 40 Prozent der Patienten mit einer akuten Schilddrüsenunterfunktion auch Angststörungen auf[4]. Patienten, die an einem nachgewiesenen Selenmangel leiden, könnten mit ihrem Arzt über die Einnahme von Selen gegen Depressionen sprechen.

Kann ein Selenmangel eine Depression begünstigen?

In mehreren Studien konnte ein niedriger Spiegel an Selen bei Depressionen im Körper der Patienten nachgewiesen werden[5]. Deshalb gehen Experten auch davon aus, dass der Zusammenhang zwischen einem Mangel an Selen und Depression damit zu tun haben könnte, dass Selen die Funktion und Synthese von Serotonin beeinflusst[6]. Allerdings gibt es – anders als bei anderen Nährstoffen und Vitaminen wie Folsäure[8] und Omega-3-Fettsäuren[8] – nach der aktuellen Studienlage keine Beweise dafür. Bisher konnte kein direkter Zusammenhang zwischen Selen und der Bildung relevanter Botenstoffe für die Stimmung wie Serotonin und Dopamin oder der verbesserten Wirkung von Antidepressiva nachgewiesen werden.

Kann die zusätzliche Einnahme von Selen gegen eine Depression helfen?

In bestimmten Fällen könnte die zusätzliche Einnahme des Spurenelements Selen gegen Depressionen möglicherweise helfen. In einer Studie wurde einer Gruppe von Menschen Selen oder eine Placebo-Tablette verabreicht, die einer Population angehören, die einen subklinischen Mangel an Selen aufweisen. Durch Befragungen zur sonstigen Ernährung konnte ein direkter Zusammenhang zwischen der geschätzten aufgenommenen Menge an Selen, der Verbesserung der Stimmung und einer Reduktion von Angstzuständen festgestellt werden. Je niedriger der Selenspiegel zu Beginn der Behandlung, desto häufiger konnten Angst- und Nervositätszustände, Depression und Müdigkeits-Symptome reduziert werden in den folgenden Wochen der Selengabe[9]. In einer weiteren Studie konnte zudem durch eine zusätzliche Selengabe bei Frauen während der Schwangerschaft das Risiko, eine Postpartum Depression nach der Entbindung zu entwickeln, signifikant gesenkt werden im Vergleich zur Kontrollgruppe der Patienten ohne die zusätzliche Einnahme von Selen[10]. Ein Mangel sollte immer ausgeglichen werden, aber es könnte sich bei einer Depression lohnen, mit dem Arzt darüber zu sprechen, ob ein Selenmangel besteht und eine Behandlung mit Selen gegen die Depression sinnvoll ist.

Kann eine Überdosierung von Selen bei Depressionen schaden?

Selen könnte bei Depressionen möglicherweise helfen, aber zu viel Selen schadet eher als dass es hilft. In einer der Studien wurden beispielsweise auch bei einem hohen Selenspiegel häufiger Symptome einer Depression beobachtet als bei der Patienten-Gruppe mit normalem Selenspiegel[5]. Deshalb ist vor der Einnahme von Selen gegen Depressionen wichtig, den Selenspiegel von einem Arzt bestimmten zu lassen. Eine Einnahme von Selen sollte immer ärztlich abgeklärt werden wegen der Gefahr einer Überdosierung an Selen.

Fazit: Hilft Selen bei einer Depression?

Die Einnahme von Selen bei einer Depression könnte helfen, wenn bereits ein Mangel besteht oder der Selenwert sich an der Grenze zu einem klinischen Mangel befindet, aber bereits Symptome eines Mangels auftreten. Allerdings ist es nicht immer einfach ist, Selen Mangel Symptome zu erkennen. Deshalb sollte beim Verdacht auf einen Selenmangel immer ein Arzt aufgesucht werden.

Besonders Patienten, bei denen der Selenmangel zusätzlich eine Schilddrüsenunterfunktion auslöst, könnten von der Selengabe profitieren. Denn sowohl der Selenmangel selbst als auch die Krankheit der Schilddrüse könnten auf die Psyche und die Entwicklung einer Depression Einfluss haben.

Dabei ist es aufgrund der selenarmen Böden in Deutschland nicht immer möglich, ausreichend Selen über Lebensmittel aufzunehmen[7]. Denn der Selengehalt pflanzlicher Lebensmittel hängt vom Selengehalt der Böden des Anbaugebiets ab. Menschen, die überwiegend pflanzliche Nahrung zu sich nehmen, können aber auch hochwertige Nahrungsergänzungsmittel mit Selen einnehmen. Denn gerade bei einer streng vegetarischen oder veganen Ernährung ist hochwertige Nahrungsergänzung eine gute Alternative, um ausreichend Selen aufzunehmen. Wegen der negativen Wirkung bei einer Überdosierung von Selen bei Depressionen sollte das Spurenelement Selen allerdings nur nach ärztlicher Absprache und der Untersuchung des Selenspiegels eingenommen werden.

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