
Bestimmte Vitamine sowie Mikronährstoffe und Spurenelemente wie Selen sind gerade während der Wechseljahre sehr wichtig und könnten Einfluss auf den Hormonhaushalt, insbesondere Östrogen, aber auch auf manche Risikofaktoren für bestimmte häufige Erkrankungen in den Wechseljahren haben[1]. Neben Selen spielen auch Vitamin B2, B6, B12, Vitamin C, Vitamin D und Vitamin E in den Wechseljahren eine wichtige Rolle[1]. Außerdem ist auch der Erhalt der optimalen Funktion der Schilddrüse während den Wechseljahren sehr wichtig, denn bestimmte häufige Erkrankungen in den Wechseljahren könnten durch Schilddrüsenerkrankungen begünstigt werden[2]. Daneben ist Selen für zahlreiche andere Organe und Prozesse des Körpers wichtig wie der Erhaltung der optimalen Funktion des Immunsystems, der Erhalt normaler Haare und normaler Nägel. Deshalb beantworten wir in diesem Ratgeber alle Fragen über die möglichen Auswirkungen eines Selenmangels während der Wechseljahre und auf Hormone wie Progesteron und Östrogen.
Table of Contents
Wie hoch ist der tägliche Bedarf an Selen während der Wechseljahre?
Mit welchen Wechseljahresbeschwerden müssen Frauen rechnen?
Wechseljahresbeschwerden entstehen meist durch die Umstellung des Hormonhaushalts des Körpers, insbesondere von Progesteron und Östrogen. Sie können dabei für jede Frau anders ausfallen, weshalb es auch verschiedene Symptome gibt, die auf die Wechseljahre hindeuten könnten
Typische Symptome während der Wechseljahre[9]:
- Hitzewallungen
- Schweißausbrüche
- Nachtschweiß
- Scheidentrockenheit
- Schlafstörungen
- Stimmungsschwankungen
- Unruhe
- Zyklusschwankungen
- Gewichtszunahme
Neben diesen Symptomen steigen auch das Osteoporose-Risiko und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen in den Wechseljahren[9]. Verfrühte oder vorzeitige Wechseljahre sind sogar mit einem noch höheren Risiko für bestimmte Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Osteoporose, neurologische Krankheiten und psychische Störungen sowie einer allgemein höheren Mortalität verbunden[10]. Deshalb sollte ein Selen Mangel während der Wechseljahre unbedingt ausgeglichen werden.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Schilddrüse und den Wechseljahren?
Die typischen Symptome von Schilddrüsenerkrankungen und die der Wechseljahre können sich teilweise überschneiden[11].
Symptome der Schilddrüsenunterfunktion[12]:
- Extreme Müdigkeit, übermäßig schnelle Erschöpfung
- Depressive Verstimmung
- Konzentrationsstörungen
- Antriebsmangel
- Kopfschmerzen
- Desinteresse
- Kälteempfindlichkeit
- Appetitlosigkeit
- Verstopfung
- Erhöhte Infektanfälligkeit
- Kühle, trockene Haut
- Geschwollenes Gesicht, geschwollene Zunge und Augenpartien
- Stumpfe Haare, Haarausfall
- Gewichtszunahme
Symptome der Schilddrüsenüberfunktion[13]:
- Herzrhythmusstörungen
- Hoher Blutdruck
- Nervosität
- Innere Unruhe
- Schlafstörungen
- Gewichtsverlust
- Durchfall
- Vermehrtes Schwitzen
- Zyklusstörungen bei der Frau
- Haarausfall
- Stimmungsschwankungen bis hin zur Aggressivität
- Erschöpfung und Kraftlosigkeit
Typische Wechseljahresbeschwerden könnten mit einer begleitenden Schilddrüsenerkrankung deshalb auch schwerer ausfallen. Denn die Symptome könnten so zusätzlich begünstigt werden. Allerdings könnte auch eine suboptimale Versorgung mit Selen auf die Schilddrüse negative Auswirkungen haben, da sich ein Selenmangel auf die Umwandlung der Schilddrüsenhormone auswirken kann[8]. Deshalb ist es besonders schwer, Selen Mangel Symptome während der Wechseljahre eindeutig zu erkennen. Aus diesem Grund könnte es nützlich sein, bei Frauen, die unter schwerwiegenden Symptomen der Wechseljahre oder trotz Behandlung unveränderten Beschwerden leiden, nicht nur die Werte der Hormone Östrogen und Progesteron, sondern auch Schilddrüsenerkrankungen, die Werte der Schilddrüsenhormone und den Selenstatus zu untersuchen[14].
Hilft Selen in den Wechseljahren?
Fazit: Welche Wirkung hat ein Selenmangel während der Wechseljahre?
Ein Selenmangel könnte Symptome der Wechseljahre verstärken, wenn durch den Selenmangel eine Unterfunktion der Schilddrüse ausgelöst wird. Denn bestimmte Symptome treten sowohl bei einer Schilddrüsenunterfunktion als auch in den Wechseljahren auf. Deshalb sollte bei resistenten Wechseljahresbeschwerden auch eine Schilddrüsenunterfunktion bzw. ein Selenmangel in Betracht gezogen werden und von einem Arzt untersucht werden. Über den Zusammenhang mit der Schilddrüse hinaus gibt es aktuell allerdings keine bewiesene positive Wirkung bei der Einnahme von Selen während der Wechseljahre. Eine gesunde Ernährung, die Nahrung mit einem hohen Selengehalt beinhaltet, ist dennoch sinnvoll, um keinen Mangel an Selen zu bekommen.
Quellen
[1] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6372850/
[2] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23998691/
[3] https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/selen/
[6] https://www.researchgate.net/publication/322523898_Hypothyroidism_among_Menopausal_Women_A_Review
[7] https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/377/dokumente/selen.pdf
[8] https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/faqs/selen/?L=0
[10] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2815011/
[11] https://www.apotheken-umschau.de/mein-koerper/hormone/schuld-sind-die-wechseljahre-oder-720125.html