Kann Selen bei Morbus Basedow helfen?

Zu sehen ist der Hals einer Frau an der Stelle, an der die Schilddrüse sitzt, um die Auswirkungen von Selen bei Morbus Basedow zu verdeutlichen.

Morbus Basedow ist eine Erkrankung der Schilddrüse, bei der das Immunsystem die Schilddrüse angreift[1]. Morbus Basedow gehört deshalb neben Hashimoto zu den Autoimmunerkrankungen, die die Schilddrüse betreffen. Im Gegensatz zu Hashimoto Thyreoiditis löst Morbus Basedow jedoch meist eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) aus[1].

Im Verlauf der Erkrankung bildet das Immunsystem Antikörper gegen das eigene Schilddrüsengewebe. Bei Hashimoto Thyreoiditis handelt es sich um TPO-Antikörper, bei Morbus Basedow hingegen bilden sich Antikörper gegen die TSH-Rezeptoren, sogenannte TRAK Antikörper[1]. Durch den Angriff auf das Schilddrüsengewebe wird die Produktion der Schilddrüsenhormone stimuliert, was wiederum zu einer Schilddrüsenüberfunktion führt. Allerdings könnte ähnlich wie bei Hashimoto Selen bei Morbus Basedow bei bestimmten Symptomen helfen[2]. In diesem Ratgeber klären wir deshalb alle Fragen rund um den Zusammenhang zwischen Selen, der Schilddrüse und Morbus Basedow.

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Die Symptome von Morbus Basedow

Durch die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), die Morbus Basedow auslöst, überschneiden sich die Symptome von Morbus Basedow und einer Schilddrüsenüberfunktion stark[3].

Die häufigsten Symptome bei Morbus Basedow[3]:

 

  • Verstärktes Schwitzen und verändertes Wärmeempfinden
  • Nervosität
  • Reizbarkeit
  • Schlafstörungen
  • Erhöhter Blutdruck
  • Gewichtsabnahme
  • Durchfall
  • Haarausfall
  • Muskelschmerzen
 

Neben den typischen Symptomen einer Schilddrüsenüberfunktion kann allerdings auch eine endokrine Orbitopathie auftreten, bei der die Augen aus den Augenhöhlen hervorquellen[3].

Hilft Selen bei Morbus Basedow mit endokriner Orbitopathie?

Bei etwa 60 Prozent der Patienten mit Morbus Basedow tritt auch begleitend eine endokrine Orbitopathie auf[4]. Der Schweregrad ist bei jedem Patienten anders – nicht immer sind alle Symptome vorhanden.

Symptome der endokrinen Orbitopathie[4]:

 

  • Hervortreten der Augen
  • Unvollständiger Liedschluss
  • Fremdkörpergefühl oder Druckgefühl
  • Lidveränderungen
  • Sehstörungen (z. B. Doppelbilder)
  • Einschränkung des Sehvermögens
 

Der Zusammenhang zwischen Morbus Basedow und Selen muss noch weiter erforscht werden. Allerdings konnte bereits in einer Studie durch die Therapie mit Selen eine positive Wirkung auf den Verlauf einer endokrinen Orbitopathie bei Morbus Basedow nachgewiesen werden[5]. Die zusätzliche Einnahme von Selen bei Morbus Basedow Patienten hat in dieser Studie nicht nur das Fortschreiten der endokrinen Orbitopathie verlangsamt, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden der Patienten gesteigert[5].

Wieviel Selen bei Morbus Basedow hilft?

Noch ist die Wirkung von Selen bei Morbus Basedow – anders als bei anderen Autoimmunerkrankungen – noch nicht eindeutig nachgewiesen. Bei bestimmten Symptomen wie der endokrinen Orbitopathie, die häufig bei Morbus Basedow Patienten im Verlauf der Erkrankung auftritt, könnte eine Selensubstitution allerdings helfen[5]. In einer Studie haben die Patienten 2 Mal täglich je 100 Mikrogramm Selen eingenommen[5]. Die Dosis von 200 Mikrogramm Selen am Tag über entsprechende Selenpräparate war ausreichend, um die endokrine Orbitopathie positiv zu beeinflussen[5]. Wieviel Selen für die Schilddrüse bei Morbus Basedow eingenommen werden sollte, ist schwer zu bestimmen und muss deshalb immer mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden.

Besteht ein Zusammenhang zwischen Selen, Morbus Basedow und Diabetes?

Zu sehen ist eine Hand, die mit einem roten Stift Diabetes schreibt, um den Zusammenhang zwischen der Wirkung von Selen bei Morbus Basedow und dem Auftreten von Diabetes zu verdeutlichen.

Wenn sich die Schilddrüsenwerte plötzlich verschlechtern, sollte bei Morbus Basedow neben den Selen-Werten auch immer auf Diabetes geachtet werden[6]. Denn auch eine vorhandene Diabetes Erkrankung kann Auswirkungen auf den Stoffwechsel und die Schilddrüsenhormone haben[6]. Sowohl Diabetes Typ 1 als auch Diabetes Typ 2 treten häufiger zusammen mit einer Schilddrüsenerkrankung auf. Gerade bei Morbus Basedow gilt Diabetes Typ 2 auch als häufige begleitende Erkrankung[1]. Deshalb sollten bei einer plötzlichen Entgleisung des Stoffwechsels in Absprache mit dem behandelnden Arzt weitere Untersuchungen vorgenommen werden

Kann die Einnahme von Methimazol und Selen bei Morbus Basedow helfen?

Methimazol ist ein Medikament, das häufig bei Schilddrüsenüberfunktion eingenommen wird, um die Produktion von Schilddrüsenhormonen zu blockieren[1]. Eine zusätzliche Einnahme von Selen bei Morbus Basedow während der Behandlung mit Methimazol hat dabei keine Wirkung darauf, wie schnell sich die Werte der Schilddrüse normalisieren[7]. Sollte ein Selenmangel bestehen, ist es dennoch ratsam, den Mangel auszugleichen. Außerdem kann die zusätzliche Selen Einnahme auch sinnvoll sein, wenn die Patienten unter endokriner Orbitopathie leiden, um die Symptome möglicherweise zu lindern[5].

Welche Bedeutung hat Vitamin D bei Morbus Basedow?

Der Zusammenhang zwischen Vitamin D und Morbus Basedow ist bisher noch nicht gründlich erforscht. In einer Fallstudie konnte allerdings ein Zusammenhang zwischen einem Mangel an Vitamin D und bestehendem Morbus Basedow festgestellt werden[8]. Durch die Gabe von Vitamin D konnte der Mangel ausgeglichen werden und die TSH und T4 Werte der Patienten haben sich normalisiert[8]. Ob ein Vitamin D Mangel die Entstehung von Erkrankungen der Schilddrüse begünstig und inwieweit eine Behandlung mit Vitamin D bei Krankheiten, die die Schilddrüse betreffen, helfen könnte, ist allerdings noch nicht ausreichend geklärt[9].

Fazit: Hilft Selen bei Morbus Basedow wirklich?

Eine zusätzliche Einnahme des Spurenelements Selen bei Morbus Basedow kann helfen, wenn bereits ein Selenmangel vorliegt, da Selen für die Erhaltung der normalen Schilddrüsenfunktion notwendig ist. Deshalb sollte ein bereits vorliegender Selenmangel unbedingt ausgeglichen werden. Aber auch bei einer endokrinen Orbitopathie könnte die Therapie mit Selen helfen, die Symptome zu mildern. Ob Selen darüber hinaus bei der Normalisierung der Schilddrüsenhormone, des TSH-Wertes und der Antikörper hilft, ist aktuell nicht bekannt. Weitere Studien sind notwendig, um den genauen Zusammenhang zwischen Selen, Morbus Basedow und weiteren Autoimmunerkrankungen zu klären.

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